Quitten aus dem Backrohr

Quitten sehen ähnlich wie leuchtend gelbe Äpfel oder Birnen aus und sie haben ein säuerliches, leicht bitteres Apfel-Zitrusaroma. Der wunderbare Duft beruht auf einem Gemisch von mindestens 80 Duftstoffen.

Warum in Österreich so selten Quitten gegessen werden, verstehen wir nicht. Wir haben sie auch erst vor ein paar Jahren kennen gelernt und wissen jetzt, was uns entgangen ist. Wir finden, dass sie unglaublich lecker schmecken und obendrein herrlich riechen!

Die Quitte gehört zu den letzten Früchten im Spätherbst und sie wird normalerweise im Oktober bis hinein in den November geerntet. Geschmacklich sind sie irgendwo zwischen Apfel, Birne, Rose und Zitrone angesiedelt. Sehr verführerisch!

Cydonia oblonga ist ein laubabwerfender kleiner Baum, der Wuchshöhen von 4 bis 8 Meter erreicht. Es gibt viele verschiedene Sorten und am besten schmecken uns die Früchte der Portugiesischen Birnenquitte.

Noch ein paar Infos über Quitten? Erste Nachweise über kultivierte Quitten aus dem Kaukasus reichen 4000 Jahre zurück und das Land mit der größten Quittenproduktion der Welt ist Usbekistan. Wer hätte das gedacht.

Seit jeher gelten die Quitten als Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit und Unvergänglichkeit.

Tipp: Vor dem Verarbeiten der Früchte müsst ihr den hübschen Flaum der Quitten mit Hilfe eines Tuches gründlich abreiben, da er viele Bitterstoffe enthält. Aus Quitten kann man Marmelade, Mus, Saft oder Gelee (Quittenkäse) machen. Heute aber werden wir sie backen.

Das Rezept haben wir von Lidia, einer lieben Freundin aus Rumänien. Geht ganz leicht und schmeckt fantastisch!

Einfach die Quitten so lange ins Backrohr legen, bis sie weich sind. Am besten schmecken sie uns warm mit cremigen Vanillejoghurt.

Achtung: Die Quitten kann man nicht roh essen, das sie hart sind und viele Gerbstoffe enthalten.

Die wunderschöne goldgelbe Färbung der Früchte, das sogenannte „quittengelb“ geht hauptsächlich auf das Flavon Quercetin zurück, das auch ein wenig in Zwiebel und Äpfel vorkommt. Quercetin ist ein Stoff, der gerne von Sportlern eingenommen wird, da man dann weniger Muskelkater bekommt.

Tipp: legt die flauschig-gelben Früchte überall in der Wohnung auf und erfreut euch an ihrem Duft.

Ein Kommentar zu “Quitten aus dem Backrohr

  1. Endlich weiß ich, was ich mit meinen Quitten anstelle!
    Habe einen kleinen Baum, der riesige Birnenquitten trägt. Eher trockene Lage und weil dort der Ostwind ankann und im Winter trockene Frösten mitbringt. Die Pflanze: unkompliziert, blüht spät im Frühjahr, robust, keine Krankheiten bisher, wuchert nicht. Sie heißt Hans, das hat natürlich einen besonderen, leider traurigen Grund.
    Zurück zum Thema: Quittengelee habe ich schon fabriziert, außerdem „Quittenkäse“ (eine herbstliche Süßspeise – ja nicht mit Staubzucker bestreuen, außer zur Zierde kurz vor dem Verzehr, sonst schwitzt das Ding!). Fazit: der Geschmack der Quitten in diesen Zubereitungen ist derart eigenwillig, dass ich nur wenig davon mag. Und ich bin der einzige in der Familie, der so etwas überhaupt isst. Plan B: Habe die Quitten zum Schnapsbrennen verschenkt. Na prost! 
    Plan C (!!!): Hab dein Rezept ausprobiert und eine große Quitte einfach in eine Emailpfanne gesetzt, danach ab in den Backofen des Kachelofens (2,5 Stunden bei mäßiger Hitze so um 130°C). – Ergebnis: die Haut lässt sich leicht abziehen und die Quitte auslöffeln wie ein Pudding. Schmeckt säuerlich wie Joghurt – keinesfalls essigsauer – und sehr fruchtig, etwa nach konzentrierten Äpfeln hoch drei und doch etwas anders. Auch ohne weitere Zutaten ein Genuss! Mulțumesc!

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