Roter Safran-Reis – wir finden, ein phantastisches Gericht! Sehr intensiv durch die getrockneten Tomaten und den Safran. Die selbstgemachte Gewürzmischung Dukkah liefert eine extra Portion Geschmackskick. Mit einem Klecks Joghurt oben drauf, schmeckt es außerdem noch herrlich frisch. Und die süßen Datteln und die säuerlichen Granatapfelkerne machen das Gericht erst so richtig spannend.
Safran ist ein faszinierendes Gewürz: Seit der Antike gilt der Safran als teures Luxusgewürz. Die Safranfäden (eigentlich die dreigeteilten Stempelfäden der Blüte) werden mit der Hand geerntet und sind daher entsprechend teuer. Die Blüten blühen nur zwei Tage im Jahr, man muss also schnell bei der Ernte – meist Anfang November – sein.
Um ein Kilo Safran herzustellen, braucht es bis zu 200.000 Krokusblüten. Achtung daher bei der Qualität von Safran: da er sehr teuer ist, werden manchmal getrocknete Ringelblumenblütenblätter oder Paprikapulver daruntergemischt.
Wie schmeckt nun eigentlich Safran? Man liest immer bitter-scharf, aber das beschreibt den Geschmack nur sehr ungenau. Man muss ihn probiert haben, denn es gibt nichts, das ähnlich wie Safran schmeckt. Kurkuma ist eher nur ein optischer Ersatz für Safran.
Früher wurde Safran angeblich als Opium Ersatz verwendet, da es in sehr hohen Dosen eine ähnliche Wirkung haben soll. Heute hingegen wird in einigen Teilen von Afghanistan tatsächlich Safran statt Schlafmohn angebaut. Ziel des Projektes ist es, die Bauern von der Opium- und Heroin-Produktion abzuhalten, denn mit Safran können ähnliche Gewinne erzielt werden.

Safran ist unglaublich intensiv, kleinste Mengen sorgen bereits für einen sehr intensiv–herben Geschmack. Mit zu viel Safran schmecken Gerichte jedoch schnell bitter. Safran sollte außerdem nicht lange gekocht werden, sonst verliert er sein Aroma. Wie wird Safran am besten verwendet? Einfach in etwas heißem Wasser auflösen und dann zum jeweiligen Gericht geben.

Kennt ihr Dukkah? Noch nie gehört? Dukkah ist eine Gewürzmischung mit Sesam, Fenchel, gerösteten Samen und Nüssen und wird über orientalische Gerichte gestreut.
Tipp: gleich größere Mengen Dukkah herstellen und in ein Schraubglas füllen. Hält mehrere Wochen und kann für orientalische Eintöpfe oder als Topping verwendet werden.

Dukkah

Dukkah ist eine arabische Gewürzmischung mit Nüssen und Samen.
Zutaten
- 100g Nüsse z.B. Haselnüssen, Walnüssen, Cashewnüssen etc.
- 1 EL Sonnenblumenkerne
- 1 EL Pinienkerne
- 1 TL Koriandersamen
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Fenchelsamen
- 1 TL Oregano
- 1 EL Sesamsamen
- Salz und Pfeffer
Anweisungen
- Nüsse grob hacken. Gewürze im Mörser etwas zerstoßen.
- In einer beschichteten Pfanne Nüsse und Gewürze kurz rösten.
- Auskühlen lassen und in Gläser mit Schraubverschluss füllen.
Roter Safranreis

Zutaten
- ca 10 Safranfäden
- 2 Tassen Reis
- 4 Tassen Wasser
- 4 EL getrocknete Tomaten in Öl
- 4 EL Tomatenmark
- 3 rote Zwiebeln
- Salz und Pfeffer
- Joghurt
- 1 EL Dukkah
- 4 Datteln
- Granatapfelkerne
Anweisungen
- Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in Öl in einer ofenfesten Pfanne braten.
- 4 EL getrocknete Tomaten mit etwas Öl pürieren und mit dem Tomatenmark mischen. In der Pfanne mit den Zwiebeln kurz mitrösten. Zwei Tassen Reis dazugeben und kurz mitbraten.
- Safranfäden mit 4 Tassen heißem Wasser aufgießen und zum Reis geben. Alles salzen, gut umrühren und 15-20 Min im Ofen bei 200 Grad backen.
- Für das Joghurt-Topping einige Fäden Safran in etwas heißem Wasser einlegen. Den Safran mit dem Joghurt verrühren, etwas salzen und zum Reis servieren.
- Den Reis mit klein geschnittenen getrockneten Datteln, einem Esslöffel Dukkah und einigen Granatapfelkernen bestreuen.
Meine Buchempfehlung:
Sandra und Urs Durrer (2020): Safran. Das Rote Gold. Anbau, Geschichte, Handel, Rezepte. AT-Verlag. ISBN 978-3-03902-080-5.
Eine umfassende, fundierte und reich illustrierte Abhandlung. 280 Seiten, davon 100 Seiten Rezepte für jeden Gaumen. Eine Safran-Bibel.
Habe selbst einen Quadratmeter mit Safranpflanzen im Garten. Im Buch ist auch das Thema des Eigenanbaues und der Verarbeitung beschrieben. Entscheidend ist eine längere Lagerung der Safranfäden nach der Ernte, weil das kräftige Aroma erst nach mehreren Monaten reift.
LikeLike