Parmesanknödel mit Salbeibutter

Der Salbei ist zweifelsohne eines der häufigsten und ältesten Hausmittel. Wer hat nicht schon mal mit Salbeitee gegurgelt? Laut mittelalterlichen Arzneibuch hilft der Salbei unter anderen auch bei Pest, Ruhr, Schlafsucht und faulige Hautgeschwüren. Haben wir aber noch nicht ausprobiert ;).

Neben seinen vielseitgen Wirkungen bei Entzündungen im Mund und Rachen, ist der Salbei auch ein bekanntes und beliebtes Gewürzkraut der mediterranen Küche und wird für Saltimbocca, Nudelgerichte, Ossobuco alla milanese, als Füllung in Ravioli oder Antipasti verwendet.

Eines der einfachsten Rezepte, das Salbei als Zutat enthält, sind in Butter geschwenkte Salbeiblätter (Salbeibutter). Dazu wird Butter in einer Pfanne zum Schmelzen gebracht. Anschließend werden die frischen Blätter in der Pfanne solange vorsichtig erhitzt, bis sie kross werden. Zum Schluss salzen und über Gnocchi, Nudeln oder eben unsere Parmesanknödel leeren. Ein Gedicht!

Tipp: die Knödel mit nassen Händen formen und fest zusammen pressen. Semmelknödel und ihre Verwandten sind die einzigen Knödel die man nass formt.

Tipp: Statt der Suppe haben wir einen Esslöffel unseres selbst-gemachten Kräutersalzes (Liebstöckel, Bohnenkraut und Petersilie) mit kochenden Wasser verwendet.

Tipp: Statt der Semmel eignen sich auch alte Weckerl oder Brezerl. Je härter das Brot, desto mehr Flüssigkeit dazugeben.

Tipp: Anstatt die Knödel im Wasser zu kochen, kann man auch einen Dampfgarer verwenden. Dauert gleich lange, aber es kann kein Knödel zergehen. Sehr zu empfehlen!

Der Echte Salbei (Salvia officinialis L.) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), genauso wie auch Thymian oder Rosmarin.

Wild findet man ihn im Mittelmeerraum auf sandigen, kalkhaltigen Boden. Bei uns ist der Wiesensalbei (Salvia pratensis) und der quirlblütige Salbei (Salvia verticillata) in vielen Wiesen zu finden.

Auf der Oberseite eines Salbeiblatts lassen sich mit einer Lupe die zahlreichen Öldrüsen gut erkennen. Diese enthalten die ätherischen Öle, die für den charakteristischen Duft der Pflanze verantwortlich sind.

Essen kann man aber nicht nur die Blätter sondern auch die Blüten. Getrocknet geben wir die lila Blüten zum Beispiel zum Kräutersalz. Im Geschmack kann der Salbei enorm variieren. Es gibt Ananassalbei, Zitronensalbei, Pfirsichsalbei und viele mehr. Angeblich sogar Marzipansalbei. Den würden wir gerne mal probieren.

Ein Kommentar zu “Parmesanknödel mit Salbeibutter

  1. Der Echte Salbei (Salvia officinalis) genießt hohes Ansehen als Heilmittel. „Cur moriatur homo cui Salvia crescit in horto?“, heißt ein Spruch aus dem Mittelalter (Warum soll der Mensch sterben, wenn Salbei im Garten wächst?). Am besten gefällt mir die robuste Officinalis-Sorte „Berggarten“, mit rundlichen Blättern und buschig-kompaktem Wuchs. Die Sorten des Echten Salbeis mit den zwei und dreifärbigen Blättern sind heikler und frostempfindlich.
    Näher verwandt mit dem Echten Salbei sind die (angeblich) Thujon-freien Arten aus den spanischen Gebirgen (Salvia lavandulifolia und nevadensis), sie sind winterhart und kleinwüchsiger. Leider haben sie nur ein paar Jahre überlebt. Ich denke, dass ihnen das eher kontinentale Klima bei uns nicht zusagt.
    Vom Salbei gibt es weltweit ca. 900 Arten, die Gattung kommt auch in den Tropen vor. Dutzende habe ich schon ausprobiert. Mein Liebling: Der Peru-Salbei (Salvia peruviana). Steht das ganze Jahr am sonnigen Fensterbrett und blüht schwarz (!). Dem Duft der Blätter bin ich erlegen: nach Schwarzen Johannisbeeren (andere empfinden es negativ: nach Katzenpisse). Durchlässiger Boden ohne Kalk, mag reichlich Wasser. Lässt sich gut durch Stecklinge vermehren.
    Die Pflanzen des Marzipan-Salbeis (Cleveland-Salbei, Salvia clevelandii) wurden bei mir 1 bis 3 Jahre alt (warum nicht älter, konnte ich nie rausfinden). Ich liebte und hasste ihn gleichzeitig wegen seines argen Aromas. Richtig arg. Sogar ein Parfüm habe ich auf der Basis von Jojoba-Öl angesetzt. Und die getrockneten, verholzten Triebe riechen noch jahrelang nach AAARRRGGG.

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