Acht verschiedene Sorten haben wir eingelegt. Und heute die letzten Kartoffeln geerntet. Jetzt geht’s ans große Erdäpfel-Verkosten… Wir sind schon gespannt!

Nochmal zur Erinnerung unsere Sorten:
- Ratte
- Blue Congo
- Bernina
- Laura
- Ostara
- Bintje
- Linzer Delikatess
- Ditta

Erdapfel wird in Österreich die Kartoffel Solanum tuberosum genannt und eigentlich meinen wir damit nur die Knollen, mit denen sich die Pflanze vegetativ vermehrt. Die Wenigsten wissen, dass sich die Samen der Kartoffel in tomatenähnlichen Beeren bilden. Hättet ihr es gewusst ;)?
Und ihr fragt euch vielleicht: Kann man Erdäpfel auch aus Samen ziehen? Klar, die Erhaltungszucht von Erdäpfel geschieht immer generativ.
Ein Tipp für diejenigen unter euch, die eine eigene Kartoffelzucht betreiben möchten: verschiedene Sorten kaufen und einlegen. Dann bei einer Verkostung entscheiden, welche zwei Sorten am besten schmecken (und welche für euren Boden und Klima am besten geeignet sind!). Weitere Zuchtexperimente macht ihr dann nur noch mit diesen beiden Sorten, damit keine unerwünschten Kreuzungen entstehen. Diese Kartoffeln also im nächsten Jahr einlegen, blühen und fruchten lassen. Ab Februar dann aus den Samen auf der Fensterbank Pflanzen großziehen.

Kartoffelsorten gibt es wie Sand am Meer. Schätzungen zufolge sind weltweit ungefähr 5.000 Sorten bekannt. Für welche soll man sich entscheiden? Mehlig, vorwiegend festkochend oder sollen es frühe, mittelfrühe oder späte Kartoffeln sein? Wir hatten uns im Frühjahr für diese entschieden:
La Ratte ist eine alte französische Kartoffelsorte. Sie ist nicht sehr ertragreich und leider anfällig für Krankheiten. Aber angeblich sehr gut, was wir gleich überprüfen werden. Wird nur mehr für den Feinschmecker Markt angebaut.
Blauer Schwede oder Blue Congo ist ebenfalls eine alte Sorte. Die Kartoffel hat blau-violette Blüten, dunkle Schale und ein violettes Fleisch. Ein echter Hingucker oder Eyecatcher!
Bernina ist eine rund-ovale Speisekartoffel mit tiefgelbem Fleisch. Eignet sich für Ofenkartoffel oder Rosmarin Kartoffeln. Eher festkochend und nicht anfällig für Fadenwürmer (Nematoden).
Laura wurde 1998 in Österreich zugelassen und ist vorwiegend festkochend. Ihr typisches Kennzeichen: glatte, rote Schale und gelbes Fleisch. Im Supermarkt fast nicht zu bekommen, obwohl sie so hübsch ist.
Ostara stammt ursprünglich aus Holland und seit 1962 bei uns zugelassen. Hoher Ertrag, aber eher mehlig.
Bintje gibt es seit 1905 und stammt aus Holland. Große Knollen, mehlig und eher anfällig für die lästigen Nematoden.
Linzer Delikatess wurde 1975 in Österreich zugelassen und zählt heute zu den größten Exportschlagern am Feinschmeckermarkt. Ihre hörnchenförmige Form ist sehr ansprechend und mit ihrer feinen und glatten Schale eignet sie sich auch gut für Verzehr mit Schale.
Ditta ist sehr gelbfleischig und festkochend. Eine sehr robuste, ertragreiche und bei Kartoffelbauern in Österreich eine sehr beliebte Sorte.

Tipp: Dazu serviert ihr ein Zucchini Tsatsiki: Zucchini grob raspeln und mit griechischen Joghurt, Salz und Knoblauch mischen. Ein paar kleingehackte Chilis passen auch gut dazu.
Und jetzt endlich unser Urteil:
- Ratte: kleine Kartoffeln, glatte und dünne Schale, gebogene Form, innen wunderschön hellgelbe Farbe. Aber jetzt das Wichtigste: vom Geschmack unglaublich gut! Wir sind uns einig: 10 von 10 Punkten!
- Blue Congo: wunderschön lila, marmoriert, aber sehr mehlig. Nur 6 von 10 Punkten, plus zwei für die Farbe.
- Bernina: festkochend, etwas bitter. 7 Punkte.
- Laura: rote Schale, im Inneren wunderschöne goldgelbe/orange Farbe; etwas mehlig. 8 von 10 Punkten plus einen für die tolle Farbe.
- Ostara: mehlig, herb, dicke Schale. 6 von 10.
- Bintje: auch eher mehlig, aber dafür süßlich. Angenehmer Geschmack. 8 von 10.
- Linzer Delikatess: hervorragender Geschmack, kipferlförmig, eher kleine Kartoffeln. Festkochend. 10 von 10 Punkten!
- Ditta: etwas mehlig und mild im Geschmack. 9 von 10 Punkten.
And the winner is… die französische Ratte gemeinsam mit der Linzer Delikatess!
Und unser Lieblings-Kartoffel-Rezept: Erdäpflkas mit Bauernbrot
Ein Kommentar zu “Erdäpfel-Verkostung Teil2”