Lust auf italienischen Sommer auf dem Teller? Ja? Dann gibt es heute Caponata!
Caponata siciliana ist ein süß-saures Gemüsegericht und eine klassische Vorspeise aus Sizilien. Wir lieben die italienische Küche sehr, aber dieses Gericht ist irgendwie ungewöhnlich. Süßsauer ist eine Geschmackskombination, die im restlichen Italien relativ selten anzutreffen ist. Aber Sizilien ist eben anders als das Festland.

Diese Insel hat eine Geschichte mit vielen Eroberungen hinter sich, die ihre Spuren in der Küche hinterlassen haben. Mit den Griechen kamen Oliven auf die Insel, die Spanier brachten die Auberginen. Ebenso sind in einer Caponata arabische Einflüsse, mit den Rosinen und Kapern, spürbar.

Also ein unglaublich spannendes Gericht! Klar, dass wir das unbedingt ausprobieren müssen!

Was zu einer „richtigen“ Caponata gehört, ist saisonal und regional unterschiedlich. Und auch jede Familie in Sizilien hat ihre eigene Geheimrezeptur. Mal sehen, wie unsere Variante wird….

Caponata kann aus allen Gemüsesorten bestehen, die gerade verfügbar sind. Hauptzutat ist aber in der Regel die Aubergine sowie Kapern (daher vermutlich der Name Caponata ;).

Das Geheimnis einer guten Caponata? Agrodolce! In einem Topf wird dabei Zucker zum Schmelzen gebracht, der dann karamellisiert und das Ganze wird zum Schluss mit Essig abgelöscht.
Unsere Caponata besteht außerdem aus Auberginen, Tomaten, salzigen Kapern und würzigen Oliven.
Fragen über Fragen: Beim Durchlesen der vielen verschiedenen Rezepte kamen uns einige Fragen: Auberginen vorher in Salzwasser ziehen lassen oder nur einsalzen und im Sieb abtropfen lassen? Und vor allem wie lange? 10 Minuten im Wasser baden oder 1 Stunde im Sieb? Den Sellerie vorkochen? Wie süß ist das Original nun wirklich? Frische Tomatenstücke oder Tomatensauce oder Dosentomaten oder gleich Tomatenmark? Bei manchen Rezepten kommt sogar Kakao-Pulver dazu, um den leicht bitteren Geschmack zu erhöhen…. Uns schwirrt der Kopf!

Egal, wir machen jetzt unsere eigene Variante! In jedem Fall müssen die Auberginen dominieren und Kapern dürfen nicht fehlen. Die Auberginen in große Stücke schneiden und in Olivenöl braten.
Tipp: Auberginen lieben Olivenöl. Deshalb: Keine falsche Zurückhaltung! Man schmeckt einfach den Unterschied!
Dann die Zwiebeln und das restliche Gemüse in kleine Würfel schneiden und in heißem Olivenöl leicht anbraten. Mit etwas Zucker karamellisieren und dann mit Essig ablöschen. Tomatenmark, Oliven und Kapern dazugeben. Das Ganze unter langsamem Rühren ca. 25 min. einkochen lassen. Eventuell immer wieder ein paar Löffel Wasser dazugeben, wenn es allzu dick einkocht. Dann vom Herd nehmen und die weich gebratenen Auberginen zugeben. Das Ganze am besten einen Tag durchziehen lassen.
Caponata siciliana ist auch hervorragend auf Vorrat produzierbar: Zum Einfrieren das Auberginengemüse einfach in entsprechenden Portionen abfüllen und ab damit in den Tiefkühlschrank.

Uns schmeckt Caponata am besten lauwarm. Mozzarella oder Burrata passen sicher auch hervorragend zu dieser Vorspeise. Dazu ein Stück Ciabatta, ein Glas Rotwein und wir fühlen uns fast wie in Sizilien am Fuße des Strombolis.

Caponata siciliana

Zutaten
- 1-2 Auberginen
- 1 Zwiebel
- 10 Oliven
- 2 EL Kapern
- 1 EL Zucker
- 2 EL Balsamico Essig
- 150g Tomatenmark
- Salz, Pfeffer
- Olivenöl
- 1 EL Rosinen (optional)
- 1 EL Mandeln oder Pinienkerne (optional)
Anweisungen
- Die Auberginen in große Stücke schneiden und in reichlich Olivenöl braten.
- Dann die Zwiebeln und das restliche Gemüse in kleine Würfel schneiden und in heißem Olivenöl leicht anbraten. Mit etwas Zucker karamellisieren und dann mit Essig ablöschen. Tomatenmark, Oliven und Kapern dazugeben. Das Ganze unter langsamem Rühren ca. 25 min. einkochen lassen.
- Dann vom Herd nehmen und die weich gebratenen Auberginen zugeben. Das Ganze am besten einen Tag durchziehen lassen.
Die Caponata! Ich habe erst heuer im September diese gemüsige Beilage in Sizilien (Catania und auf den Äolischen Inseln) mehrmals zu Fisch, Fleisch etc. – immer auf einer eigenen kleinen Schüssel gereicht – genießen dürfen. Sie schmeckte jedes Mal anders. Daher hatte ich den Eindruck, dass in den Topf kam, was da war und nicht verderben sollte – vielleicht irre ich aber, und die Variationen entsprangen vielmehr streng tradierten Familienrezepten. Fleisch, Wurst und Fisch waren niemals drin, Käse konnte ich auch nicht herausschmecken.
Als konstante Ingredienzien der Caponata verbürge ich Auberginen, Kapern, Tomaten, Zwiebel und Oliven, die Komposition war insgesamt stets vielfältiger (Sellerie, Knoblauch, sogar Feigen etc.). Sie schmeckte stets mäßig süß-essigsauer, eine nennenswert Schärfe fehlte. Die beste genoss ich, lauwarm serviert, in Lipari (Im Ristorante E Pulera): Vorspeise Risotto Nero, Hauptspeise Pesce gratinato, Caponata, Ciabatta, Patate e Limoni di Lipari, Insalata mista, dazu Wein und Wasser, ausklingend eine Granita mandarina und einen Espresso. Dolce vita!
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