Ein ‚Misthaufen‘ mitten im Garten? Stinkt, lockt Ratten an und sieht hässlich aus!
Aber nein! Ein Garten ohne Mist- oder besser Komposthaufen ist doch gar kein richtiger Garten.

Kompost ist der ideale Dünger für jeden Garten. Jeder Gärtner kann Kompost einfach selbst aus Garten- und Hausabfällen mit Hilfe von Würmern, Käfern und Mikroorganismen selbst herstellen. Der Komposthaufen wird sogar als das Herz des Gartens bezeichnet. Na dann… lassen wir es schlagen.
Bringt man regelmäßig Kompost auf seine Gartenbeete, so wird sich mit den Jahren der Humusgehalt des Bodens erhöhen und die Fruchtbarkeit somit steigern. Auf Böden, die mit Kompost gut versorgt wurden, wachsen Pflanzen robuster und sind vor Krankheiten und Schädlingen besser geschützt. Außerdem wird die Wasserspeicherfähigkeit verbessert und wir brauchen nicht so oft gießen!
Manche Gärtner machen eine eigene Wissenschaft aus der Herstellung von Kompost ;).
- Das Kohlenstoff-/Stickstoffverhältnis (C/N-Verhältnis) von 20-30 Teilen Kohlenstoff zu 1 Teil Stickstoff muss passen.
- Kohlenstoffreich ist trockenes, holziges Material wie Häcksel und Stroh.
- Stickstoffreich ist frische, feuchte Stoffe wie Gras, Rasenschnitt oder Gemüseabfälle
- Auf ausreichende Luftversorgung und die passende Feuchtigkeit (nicht zu nass oder zu trocken) muss geachtet werden.
- Luftmangel führt zu Fäulnis, dabei werden Stoffe wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Methan gebildet (Geruch, Stickstoffverluste) und die Fäulnissubstanzen stören das Pflanzenwachstum.
- Gesteinsmehle und Tonmehle helfen bei der Bildung einer guten Ton-Humus-Verbindung.
- …
Wir machen es aber eher nach Bauchgefühl. Die Natur wird schon wissen, wie es geht, sie macht es schließlich seit Jahrmillionen.
Trotzdem noch ein paar nützliche Tipps:
- Der richtige Platz ist ein halbschattiger, windgeschützter Standort, nicht zu weit von Küche bzw. Gemüsegarten entfernt.
- Direkter Bodenanschluss ermöglicht den Lebewesen, die für die Kompostierung notwendig sind, das Zu- und Abwandern.
- Keine Regenwürmer im Garten sammeln und in den Kompost geben. Es gibt eigene Kompostwürmer, die von ganz alleine kommen.
- Nicht mit Folie abdecken, sonst beginnt er zu faulen.
- Kacke von Haustieren gehört nicht auf den Komposthaufen. Dazu wirklich besser einen eigenen Misthaufen anlegen.
- Ein, zwei Mal im Jahr, (im Frühling und Herbst oder auch öfter) den Komposthaufen umsetzen. Dabei die halb verrotteten Abfälle umschichten. Sie werden entweder im selben Komposthaufen umgeschichtet, wenn er groß genug ist oder in einen weiteren Behälter umgefüllt. Das Umsetzen fördert die wichtige Durchlüftung des Komposthaufens.
Nach 6 bis 12 Monaten ist der Kompost ausgereift und riecht nach Walderde. Er kann überall zur Bodenverbesserung und Düngung in den Boden eingearbeitet werden.
Kompost ist ein langsam wirkender organischer Dünger. Wird der Kompost aus vielfältigen Garten- und Küchenabfällen hergestellt, enthält er alle wichtigen Nährstoffe, die unsere Pflänzchen jetzt brauchen.
Kein „Fastfood“: Die Nährstoffe werden den Pflanzen nach Bedarf zur Verfügung gestellt, anders als bei der Verwendung von chemisch-synthetischen Düngern. So stärken wir unsere Pflanzen und fördern ihre Widerstandskraft.
Passende Rezepte findet ihr vielleicht bei unseren Beiträgen mit Kohlrabi oder Mangold oder Paprika oder Tomaten.

Ganz wichtiger Kompostkommentar: Im Herbst den Haufen täglich kontrollieren, damit sich kein Wühlfant dort einwintert. Sonst geht im Frühling die, wie soll ich’s denn sagen, die Kom-Post ab!
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